Dortmund. Wohlfühlen stand auf dem Programm, als sich am Samstag, 22. August 2015, die Handicapped zu ihrem jährlichen Freizeittreffen auf dem großen Gelände und in der Kirche der Gemeinde Dortmund-Scharnhorst versammelten.
Herrliches Sommerwetter gab diesem Tag die äußere Wärme, das liebevolle Begegnen der Teilnehmer sorgte für innere Wärme. Beides trug dazu bei, dass Wohlfühlatmosphäre keine bloße Worthülse blieb.
Simone Mack-Gittel, von Beginn an für die Scharnhorster Treffen zuständig, hatte für 2015 das Motto "Bei dir fühl ich mich wohl" ausgewählt. Wie bei allen bisherigen Treffen bestimmte das Motto die Inhalte der angebotenen Aktivitäten wie Singen und Spielen oder Malen und Basteln.
Begonnen hatte das Treffen gegen 11 Uhr mit einem würdevollen Gedenken der im letzten Jahr aus dem Kreis der Handicapped Verstorbenen. Apostel Wolfgang Schug, für die Seelsorge an Menschen mit Behinderungen in Nordrhein-Westfalen zuständig, fand in seiner Begrüßung einfühlsame Worte. Die um ihn versammelten Zuhörer antworteten mit dem Lied "Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt". Der Refrain des gemeinsamen Gesanges "Mir ist wohl in dem Herrn" griff dabei das Thema des Mottos auf.
"Es haben definitiv zwei Menschen besonders gefehlt, Dirk und Armin", so brachte es eine Teilnehmerin zum Ausdruck, "und es war schön, noch einmal gemeinsam an sie zu denken und das Lied zu singen."
Möglichst viele Sinne sollten zum Thema Wohlfühlen angeregt werden, so hatten es sich die Organisatoren gewünscht. Und so blieb es nicht aus, dass der große, kuschelige Bär, der den ganzen Tag über unterwegs war, eine Fülle von Umarmungen verteilte und selbst erhielt. Trotz der sommerlichen Wärme suchten viele Teilnehmer seine Nähe.
Für Teilnehmer, die sich in stille Ruhe zurückziehen wollten, war ein mit gedämpftem Licht und leiser Musik ausgestatteter Ruheraum hergerichtet. Eine Wohltat für müde Füße gab es bei einer einfühlsamen und entspannenden Fußmassage.
Wohlgeruch verbreitete eine Gruppe beim Herstellen von Duftkästchen. Feine Aromen, in Watte geträufelt und in zuvor gestaltete Kästchen gestopft, machten es möglich, etwas von der Wohlfühlatmosphäre mit nach Hause zu nehmen.
Für einen guten Geruch und einen ebenso guten Geschmack sorgte die leckere Nudelpfanne: Spaghetti Bolognese stand in diesem Jahr auf der Speisekarte. Dazu gab es wieder die üblichen vielseitigen Rohkostangebote und eine überaus reichhaltige Kuchenbar.
Für das Wohlfühlen des Gehörs sorgte das gemeinsame Singen und Trommeln mit Dagi Berg. Dabei ging es nicht so sehr um Klangreinheit, sondern um das Wahrnehmen der eigenen Stimme und der des Anderen. Frohe Singgemeinschaft erzeugte ein Wohlsein jenseits von Musik auf hohem konzertantem Niveau.
Besondere Freude machte das handwerkliche Schleifen und Einölen der herzförmigen Specksteinrohlinge. Mit einem Band versehen, konnten diese anschließend als Kettenanhänger getragen, verschenkt oder mit nach Hause genommen werden.
Bastelaktionen, wie das Bemalen von T-Shirts oder das Ausschneiden und Pressen von Buttons sorgten zusätzlich für eine gute Gesamtatmosphäre. Wer sein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen fördern wollte, konnte das beim Spiel mit dem großen Schwungtuch auf der zum Gelände gehörenden Spielwiese tun.
Das Wohlfühlprogramm wurde abgerundet durch die Möglichkeit von persönlichen Seelsorgegesprächen mit Apostel Wolfgang Schug. Simone Mack-Gittel bemerkte dazu: "Es gab eine Menge positiver Rückmeldungen darüber, dass ein ruhiger Rückzugsraum für solche Gespräche eingerichtet war."
Als Dank an das Helferteam, das wie in den vielen Jahren zuvor zum Gelingen des Freizeittreffs der Handicapped beigetragen hatte, sangen alle Teilnehmer abschließend miteinander und applaudierten ihren Scharnhorster Gastgebern.
© Gruppe Handicapped Westdeutschland