Xanten/Dortmund. Zum ersten Mal beteiligte sich die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen am "Tag der Begegnung", der seit 1998 vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) organisiert wird. Die Handicapped-Kids NRW und die nordrhein-westfälische Hörgeschädgten-Gemeinde präsentierten sich in einem Kooperationsprojekt mit einem gemeinsamen Stand am Samstag, 2. Juni 2012, im Archäologischen Park Xanten (APX).
Qualität für Menschen heißt das Motto des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der sich das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung auf die Fahne geschreiben hat, ein Thematik, die auch von der Neuapostolischen Kirche stark unterstützt wird.
25.000 Besucher
Zum 15. Mal hatte der Verband zum Tag der Begegnung eingeladen. Mehr als 25.000 Besucher strömten bei strahlendem Sonnenschein in den Park.
Das zeuge von einem hohen Interesse an den Themen des LVR, der die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in das Tagesgeschehen in Schule, Freizeit, Beruf und bei allen weiteren gesellschaftlichen Aktivitäten fordere und fördere. Das mache Mut, an der Sache weiterzuarbeiten, so die verantwortlichen LVR-Gremien.
Neuapostolische Kirche zum ersten Mal dabei
Etwa 200 Aussteller beteiligten sich an diesem größten Familienfest Europas für Menschen mit und ohne Behinderung. Der Stand der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen präsentierte zum ersten Mal die Aktivitäten der Kirche auf diesem Sektor.
Seit mehr als zehn Jahren gebe es eine besondere Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderungen innerhalb der Kirche, so Udo Rühmkorff, der für die Gruppe der "Handicapped-Kids NAK NRW" sprach. Und Wolfgang Bethke, der die nordrhein-westfälische Hörgeschädigten-Gemeinde zum Tag der Begegnung in Xanten vertrat, konnte gar auf eine fast 50-jährige Tradition von Hörgeschädigten-Seelsorge zurückblicken. "Jetzt ist es uns zum ersten Mal gelungen, uns gemeinsam bei diesem großen Event zu präsentieren", freuten sich beide.
Planungen begannen im Oktober 2011
Die Idee zur Beteiligung an diesem Fest kam bereits im September 2011 bei einer Tagung der Bezirksbeauftragten der Handicapped-Kids in Hamm zur Sprache (wir berichteten). Apostel Rainer Storck, unter anderem für die Seelsorge dieser beiden Gruppen in Nordrhein-Westfalen verantwortlich, hatte diesen Impuls aufgenommen und zur Teilnahme ermuntert.
Ab Febraur 2012 war Kathrin Schinski mit der Planung beschäftigt. Günter Lohsträter, für die Öffentlichkeitsarbeit der beiden Gruppen verantwortlich, hatte für den Entwurf und die Erstellung von Roll-Up-Bannern, Beachflags und Informationsfaltblätter gesorgt und Udo Rühmkorff organisierte die Herstellung von Polo-Hemden mit dem Aufdruck der Logos für die Standbesetzung.
Zahlreiche Aktionen
Auf der etwa 100 Quadratmeter großen Standfläche gab es mit einer Zuckerwatte-Maschine und einer Schokokuss-Wurfmaschine etwas für den süssen Gaumen. Wer es lieber herzhaft mochte, konnte sich an der "Bifi-Rutsche" mit einigem Geschick eine geräucherte Kostbarkeit ergattern. Im Zelt war eine Malstation aufgebaut. Hier konnten Künstler und die es noch werden wollten, erste Versuche mit Pinsel und Farbe auf Leinwand riskieren.
Am Messestand vor dem Zelt konnten sich die Besucher kompetent informieren lassen. Hier lagen auch die Faltblätter aus, die kurz und bündig Informationen über die Handicapped-Kids und die Hörgeschädigten beinhalten.
Gute Resonanz
Apostel Storck, der den Stand gegen Mittag besuchte, war begeistert vom Interesse der Besucher auch am Angebot der Neuapostolischen Kirche. "Die Mühe, die ihr euch gemacht habt, hat sich gelohnt" bedankte er sich bei Kathrin Schinski stellvertretend für allen Beteiligte.
Sicherlich wird es eine Teilnahme der Neuapostolischen Kirche am 16. Tag der Begegnung im Jahr 2013 geben, waren sich alle einig.
Inklusion als politische Vision
Bei seiner Begrüßung um 12.30 Uhr auf der Hauptbühne im APX blickte Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, zurück auf ersten Tag der Begegnung im Jahre 1998. Damals habe sich der LVR zum Ziel gesetzt, Inklusion in der Gesellschaft, in Kindergärten und Schulen, Universitäten und Unternehmen Schritt für Schritt zu etablieren.
Inklusion sei ein Konzept, ein Begriff aus dem wissenschaftlichen Bereich, so Prof. Wilhelm. Inklusion sei zu einer politischen Vision geworden. "Wir sind auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft schon weit gekommen. Inklusion ist Realität geworden. Sie ist auf dem Weg."
Ursprung im "Maulkorburteil"
Ulrike Lubek, die LVR-Direktoren bemerkte: "Dieses Fest ist die Fortsetzung unserer Arbeit im Alltag, wir arbeiten dafür, dass Menschen mit Handicap sich zugehörig fühlen und sich als wertvollen Teil einer 'Gesellschaft für alle' erleben können."
Der Tag der Begegnung geht auf das so genannte „Maulkorburteil“ von 1998 zurück. Dieses Urteil schrieb Menschen mit Behinderung einer Wohngruppe vor, wann sie ihren Garten nutzen durften. Nach diesem Urteil beschloss der LVR, eine Veranstaltung mit Signalwirkung ins Leben zu rufen, die für ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung werben sollte. Aus dieser Idee ist inzwischen ein inklusives Familienfest mit einer in Europa einzigartigen Größe, Energie und Atmosphäre geworden.
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© Gruppe Handicapped Westdeutschland
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