Oberhausen/Gelsenkirchen/Neuss. An drei Wochenenden im Juni und Juli 2016 hatten die Handicapped Möglichkeiten zur gegenseitigen Begegnung. Auftakt war der Jugendtag am 25. und 26. Juni in Oberhausen. Es folgten am 3. Juli der Zentralgottesdienst in Resse-West und am 10. Juli ein Gottesdienst in Leichter Sprache in Neuss.
Zum Jugendtag präsentierten sich die Handicapped mit einem Infostand im Wandelgang der Arena Oberhausen. Mit einem Vortrag zum Thema Inklusion gaben sie Einblicke in ihr zentrales Anliegen. Faktor G trat mit einem Konzert auf der Open-Air-Bühne in Aktion und präsentierten das Konzert unter dem Motto "Inklusion inklusive".
Der diesjährige Zentralgottesdienst fand an einem der drei jährlichen Entschlafenen-Sonntage statt. Apostel Wolfgang Schug feierte ihn mit den Handicapped aus Nordrhein-Westfalen in der Gemeinde Gelsenkirchen-Resse-West. Der dritte von vier für das Jahr 2016 geplanten Gottesdiensten in Leichter Sprache fand mit Bischof Rainer Sommer in Neuss statt.
Während des gesamten Jugendtags-Wochenendes war der Infostand der Handicapped mit Fachpersonal besetzt. Christian Mielenz vom Lenkungsgremium der Handicapped Nordrhein-Westfalen, für die personelle Ausstattung des Standes verantwortlich, hatte eine ausreichende Anzahl von Bezirksbeauftragten der Handicapped für die Standbesetzung gewinnen können.
Die Besucher erhielten Informationen über das stets wachsende Angebot an Seelsorge und an weiteren kirchlichen Aktionen für diese Gruppe von Menschen. Besondere Schwerpunkte lagen bei Infos über das Projekt "Gottesdienste in Leichter Sprache" und über "Faktor G", das inklusive Musikprojekt der Handicapped in Nordrhein-Westfalen.
Ein gut einstündiger Vortrag mit anschließender Möglichkeit zu Fragen und Antworten führte inmitten der derzeitigen Anforderungen an Kirche und Gemeinde, wenn es um Inklusion geht. Gerald Rockenfelder, ebenfalls Mitglied im Lenkungsgremium der Handicapped Nordrhein-Westfalen, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit diesem Thema.
Erläuterungen zum inklusiven Menschenbild, das sich in den Anforderungen des Evangeliums wiederfindet, stellte er in dem Vortrag unter die Maxime: "Es ist normal, verschieden zu sein". Unter der Überschrift "Von der Integration zur Inklusion" sprach er über die Notwendigkeit der Teilhabe für alle. Teilzuhaben sei mehr als nur teilzunehmen, so lautete einer seiner Denkanstöße. Ebenso gehörten Betrachtungen der UN-Menschenrechtskonvention dazu. Auch die durchaus noch bestehenden Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis ließ er nicht unerwähnt.
Die Frage "Was ist eine inklusive Kirche?" und Antworten dazu bildeten den Abschluss dieses Vortrages. Mittlerweile beschäftige sich auch die Neuapostolische Kirche International in einer europäischen Projektgruppe mit diesem Thema, wusste der Referent zu berichten. Jede europäische Gebietskirche entsende eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer in diese Gruppe, die von Apostel Wolfgang Schug geleitet würde, so Gerald Rockenfelder.
Ziel sei, dass alle Belange der Menschen mit Behinderungen in allen Gebietskirchen gleichermaßen bedacht und die gefassten Beschlüsse in allen Gemeinden in die Praxis umgesetzt würden.
Für den späten Samstagnachmittag hatte Kathrin Schinski zu einem Konzert von Faktor G eingeladen. Austragungsort sollte die Open-Air-Bühne sein, die vor der Arena aufgebaut war. Trotz andauernden Regens entschlossen sich die Veranstalter, das Konzert nicht abzusagen. Zwar mussten die Tontechniker einige unvorhergesehene Vorbereitungen treffen, aber die frohe Stimmung der Faktor-G-Fans, die auch bei diesem Wetter Sängerinnen und Sänger sowie die Band von Faktor G mit kräftigem Applaus unterstützen, belohnte alle.
Die aufgespannten Schirme der an die gut einhundert zählenden Zuhörer gaben ein buntes Bild - in der Tat eine gelungene Schirmherrschaft. Und auch Zugabe-Rufe nach teils kräftiger und teils sanfter Worship-Musik blieben trotz des Wetters nicht aus.
Fortsetzung folgt
© Gruppe Handicapped Westdeutschland