Hattingen. Am Sonntag, dem 11. September 2016, waren die Bezirksbeauftragten der Handicapped aus ganz Nordrhein-Westfalen nach Hattingen eingeladen. Am Vormittag erlebten sie einen Gottesdienst mit Apostel Wolfgang Schug, am Nachmittag besprachen sie aktuelle Themen. Evangelist Gerald Rockenfelder führte durch die Veranstaltung.
Das Bibelwort für den Gottesdienst war dem Römerbrief des Apostels Paulus entnommen: "Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft." (Römer 12,13)
Apostel Schug bezog diese paulinische Aufforderung zunächst auf die Gemeinde. "Wir alle sind mitverantwortlich für das geistliche Wohlergehen der Gemeinde", so ermunterte er die Anwesenden, einander wahrzunehmen. Heilige im Sinne des Bibelwortes seien alle Gläubigen, die durch das Opfer Jesu und durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes in Wort und Sakrament in ein besonderes Gottesverhältnis hineingewachsen sind, so erläuterte der Apostel diesen Begriff. Füreinander ein Segen zu sein, sei eine gegenseitige Aufgabe, die schließlich ein Gemeindegefüge ausmache.
Darüber hinaus fordert Paulus aber auch zur Gastfreundschaft auf. Das heiße, so Apostel Schug, mit Fremden zu teilen, was man selbst besitzt. Sich in Gastfreundschaft der Fremden anzunehmen, bedeute ebnfalls, das Anderssein des Nächsten zu akzeptieren. Dazu zählen seine Gewohnheiten, Traditionen und seine Vorlieben auch in Bezug auf das Erleben christlicher Gemeinschaft.
Gerald Rockenfelder eröffnete den Seminar-Nachmittag mit den Bezirksbeauftragten der Handicapped in Nordrhein-Westfalen mit einer Rückblende auf den Vormittagsgottesdienst. Sich mit den Gewohnheiten und Vorlieben der Fremden zu arrangieren, sie zu akzeptieren, sich ihrer in ihrem Anderssein anzunehmen, sei ja geradezu das Credo der Seelsorge an Menschen mit Behinderungen. Ziel sei, im wahrsten Sinne des Wortes Inklusion zu bewirken. Eine inklusive Gruppe von Menschen mache keine Unterschiede mehr zwischen der Verschiedenartigkeit von Menschen. Alle gehören dazu, immer und überall!
Nicht ohne Grund beginne die Vorstellung der Handicapped auf dieser Webseite mit dem Satz: "Gemeinsam! Mit Handicap." ist die knappe Formel, die die Forderung auf den Punkt bringt: "Alle gehören dazu - immer und überall!"
Auf dem Programm der Tagesordnung stand zunächst das Thema "Gottesdienst in Leichter Sprache", ein Angebot der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Erörtert wurde der Wunsch nach der Häufigkeit von Internetübertragungen solcher Gottesdienste. Dazu wolle man ein Meinungsbild einholen, um die Bedarfe richtig einschätzen zu können.
Für 2016 ist noch ein Gottesdienst in Leichter Sprache geplant. Bischof Karl-Erich Makulla wird diesen Gottesdienst im Gottesdienstsaal der Gemeinde Fröndenberg im Seniorenzentrum Haus Löhnbachtal feiern.
Für diese Gottesdienste im Jahr 2017 werden in naher Zukunft Termine und Orte genannt werden. Unter anderem sind die Standorte Bad Oeynhausen und das Seniorenzentrum Gute Hoffnung in Oberhausen angedacht. Außerdem wurden Fortbildungen für künftige Dienstleiter von Gottesdiensten in Leichter Sprache und weitere Interessierte für das erste Quartal 2017 avisiert.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt galt dem Projekt der Erarbeitung einheitlicher Leitlinien für die Seelsorge an Menschen mit Behinderungen in der Neuapostolischen Kirche europaweit. Mittlerweile ist eine Projektgruppe (PG) der Neuapostolischen Kirche international (NAKI) eingerichtet worden, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Die PG Inklusion fällt in das Ressort von Bezirksapostel Bernd Koberstein, den Vorsitz hat Apostel Wolfgang Schug. Die PG arbeitet daran, für die Bezirksapostelversammlung Europa (BAVE) Leitlinien auszuarbeiten, die als Beschlüsse verabschiedet und dann in den Gebietskirchen umgesetzt werden.
Auch die Thematik der Konfirmation von Menschen mit kognitiven Einschränkungen erfordert weiteres Interesse auf Kirchenleitungsebene. Noch gibt es sehr unterschiedliche Herangehensweisen und viele Unsicherheiten. Nach Aussage von Apostel Schug arbeite man auch an diesem Thema, um weitere Klarheit zu schaffen.
Weitere Gedankenaustausche zu tagesaktuellen Themen des Veranstaltungskalenders 2016 der Handicapped wie die Gesprächskreise und Freizeiten rundeten die Tagung ab.
© Gruppe Handicapped Westdeutschland
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.