Dortmund. Die im Jahr 2013 begonnene Reihe von Gottesdiensten in Leichter Sprache ist nach jeweils vier Gottesdiensten in 2015 und 2016 in eine weitere Runde gestartet. Der erste Gottesdienst für dieses Jahr hat am Sonntag, 30. April 2017 in Neukirchen-Vluyn stattgefunden.
Bezirksältester Tobias Branz (Bezirk Niederrhein) hielt diesen Gottesdienst. Motto der Gottesdienste in Leichter Sprache im Jahr 2017 ist "Denn der Herr ist meine Kraft".
Gottesdienste in Leichter Sprache wenden sich Menschen aller Altersgruppen zu, die in den gewohnten Gottesdiensten die Inhalte der Predigt aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen nicht oder nur sehr begrenzt erfahren und sie damit nicht vollends als Kraft, Trost und Freude bringende Elemente des Glaubens wahrnehmen können.
Unter kognitiven Einschränkungen können Beeinträchtigungen hinsichtlich der Wahrnehmung, des Denkens und Verstehens von Menschen verstanden werden. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit geistiger Behinderung, Sinnesschädigungen oder Demenz.
Die Predigt erfolgt in sogenannter Leichter Sprache in mehreren kurzen Sequenzen, die jeweils Bezug nehmen auf Fotos, die auf eine Projektionsfläche hinter oder neben den Altar projiziert werden. Diese Bilder, die mit dem Bibelwort des Gottesdienstes korrespondieren, sollen den Teilnehmern helfen, die Inhalte der Predigt visuell zu erfassen, wo das kognitiv an Grenzen stößt.
Neben der gastgebenden Gemeinde und der genannten Zielgruppe sind Betreuer oder Angehörige, die die Betroffenen begleiten, sowie alle Bezirksbeauftragte der Handicapped aus Nordrhein-Westfalen eingeladen. Die Gottesdienste beginnen jeweils um 10 Uhr. Nach dem Gottesdienst sind alle Teilnehmer zu einem Imbiss eingeladen.
Gottesdienste in Leichter Sprache werden zurzeit viermal jährlich angeboten, in jedem Apostelbereich jeweils einmal. Alle vier Gottesdienste eines Jahres haben dasselbe Bibelwort zur Grundlage, so dass nach Möglichkeit allen Adressaten einmal je Jahr die Teilnahme an solch einem besonderen Gottesdienst ermöglicht wird.
Die interessierten Teilnehmer sind in der Auswahl von Gottesdienstort und -termin jedoch nicht an Bezirks- oder Apostelbereichs-Zuordnungen gebunden. Auch ist keine Anmeldung erforderlich.
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