Siegen. Zu einem besonderen Festgottesdienst hatte der Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, Bezirksapostel Rainer Storck am Sonntag, den 29. September 2019 Menschen mit Behinderung mit ihren Begleiterinnen und Begleitern in die Zentralkirche an der Koblenzer Straße in Siegen eingeladen. Für die Gläubigen mit Hörbehinderung wurde der Gottesdienst am Altar in lautsprachbegleitende Gebärden übersetzt. Ein Gebärdenchor verdeutlichte zudem die musikalischen Beiträge im Gottesdienst.
Seiner Predigt legte der Bezirksapostel das Bibelwort „Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“ (Johannes 12,26) zugrunde. Zu Beginn seiner Ausführungen erinnerte er an die Jahre 2008 – 2013 in denen er selbst als Seelsorger für Menschen mit Behinderung verantwortlich war. „Diese Zeit hat mich geprägt. Ich habe dabei den Mut und die Lebensfreude von euch bewundert.“ so der Bezirksapostel.
In Bezug auf das Bibelwort wies er darauf hin, dass es auch zur Zeit Jesu eine ganze Menge von Menschen gab, die das Leben und Wirken Jesu beobachtet und bewertet haben. „Da war es doch etwas anderes, wenn man die Nähe zu Jesus suchte und ihm nachfolgte.“ sagte der Bezirksapostel. Jesus selbst diente seinem Vater und auch den Menschen. Er wandte sich dabei besonders den Armen, Kranken und Bedürftigen zu.
„Wir wollen als Christen auch für die Armen und Schwachen, die am Rande der Gesellschaft stehen, da sein und ihnen durch unsere Nächstenliebe Orientierung geben.“ rief er die Anwesenden auf. In diesem Zusammenhang erinnerte er an das Gleichnis vom „barmherzigen Samariter“. Hier hatten sich die gesellschaftlich Verantwortlichen von einem Menschen abgewandt, der von „Räubern halb totgeschlagen“ worden war. Nur ein Samariter, der kein besonders hohes Ansehen in der damaligen Gesellschaft hatte, kümmerte sich um den Verletzten.
In seinem Predigtbeitrag zeigte Apostel Wolfgang Schug, wie wertvoll es bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Kirchengemeinde aber auch in die Gesellschaft ist, dass Hindernisse abgebaut werden. „Da kann jeder mithelfen und seine Gedanken miteinbringen. Gott kann aus einem kleinen Beitrag dabei Großes machen.“ so der Apostel.
Nach dem Gottesdienst waren alle Anwesenden noch zu einem gemeinsamen Imbiss eingeladen. Dabei hatten sie noch die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
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